Warum hilft meine Beobachtungs-Meldung?

Verlässliche Daten über die Kleinraubtier-Bestände und ihre Entwicklung fehlen schweizweit.

Selbst die Verbreitungskarten, die das Centre Suisse de Cartographie de la Faune (www.cscf.ch) anhand den vorhandenen Daten zeigt, sind mit Vorsicht zu geniessen. Offensichtlich beeinflussen regionale Erhebungen die zitierten Verbreitungskarten so stark, dass sie ein falsches Abbild der Artvorkommen suggerieren könnten. So resultierte aus einem kürzlich erfolgten Monitoring im Kanton Aargau, dass der Baummarder dort weit verbreitet ist. Vergleichbare Landschaften angrenzender Kantone zeigen hingegen auf der Verbreitungskarte eine auffallend lückige Verbreitung.

Das fehlende Wissen über das Vorkommen von Kleinraubtieren wird damit augenfällig. Welche Gründe gibt es dafür?

Erstens: Das Verhalten.

Die verschiedenen Kleinraubtierarten begegnen dem Menschen wenig, bedingt u.a. durch folgende Verhaltensweisen:

Wenn wir auf ihre Sichtung zählen dürfen, erhöht sich die Zahl der registrierten Begegnungen und wir erfahren zumindest am Zimmerberg mehr über die Verbreitung und ansatzweise etwas über die Bestände der Kleinraubtiere.

Zweitens: Die öffentliche Hand kann zu wenig ihrer Verantwortung gegenüber gefährdeten Arten gerecht werden.

Jagd und Schutz der Kleinraubtiere unterstehen laut Gesetz der Jagd- und Fischereiverwaltung des Kantons Zürich. Sie interessiert sich im Wesentlichen für die attraktiven jagdbaren Arten, wozu die Kleinraubtiere nicht zählen.

Eine Aufgabe der Fachstelle für Naturschutz des Kantons Zürich besteht darin, dem Aussterben von Pflanzen- und Tierarten entgegenzuwirken. Angesichts der vielen bedrohten Arten und beschränkten Mittel werden aber momentan vor allem prioritäre Arten mit Aktionsplänen artspezifisch gefördert. Hier kommen Mauswiesel und Iltis zu kurz; Ein Aktionsplan scheint ausser Reichweite obwohl sie auf der Roten Liste erscheinen.

Die Datenlücken der Kleinraubtier-Bestände dürften mit ein Grund sein dafür, dass ein gezielter Schutzbedarf gemäss der Liste der national prioritären Arten des Bundesamts für Umwelt für Mauswiesel und Iltis als “unsicher” taxiert wird.

Mit ihrer Sichtungs-Meldung tragen Sie dazu bei, den Handlungsbedarf in Bezug auf die Kleinraubtiere zu klären.