Fokussieren wir uns auf die Ansprüche von Wiesel & Co, so sollen Holz- und Steinhaufen zusammengefasst folgende Qualität aufweisen:
Grosszügige Strukturen aus Wurzelstöcken und/oder Steinen und/oder Ästen -> wirksam ab 1m Höhe und 2m Durchmesser.
Im Innern Hohlräume, die für viele Jahre beständig sind und vor Feinden und Witterung schützen (“Nistkammer”) Lage in unmittelbarer Nähe von Nahrung (v.a. Wühlmäusen) und/oder weiteren Deckungsstrukturen
Diese Anforderungen zu erfüllen ist keine Hexerei!
Das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) stellt die Thematik in einem Video dar.
Oft ist es sogar möglich, gleichzeitig geeigneten Unterschlupf für anspruchsvollere Artengruppen wie Amphibien oder Reptilien zu schaffen, wie es sich das WIN-karch-Pilotprojekt zum Ziel setzt. Was bei der Förderung der Reptilienart “Zauneidechse” zu beachten ist, illustriert Zauneidechse.ch hervorragend. Sofern grosszügig angelegt, profitieren Wiesel & Co durchwegs von den vorgeschlagenen Kleinstrukturen.
Erkenntnisse für die Anlage von Asthaufen aus unserer Wirkungskontrolle Interessant ist die Erkenntnis, dass grobes Material bei Holzstrukturen die Attraktivität zu fördern scheint.
Nebst der guten Zugänglichkeit dürfte ein weiterer Grund die vorteilhafte Bekletterbarkeit und damit die Ermöglichung des räumlichen Überblicks zur Feindvermeidung sein.
Idealerweise wird ein Asthaufen von Beginn weg aus grobem, massivem Material wie Wurzelstöcken, Stamm- und Stangenholz aufgebaut - bestenfalls aus beständigen Holzarten. Denn die realisierten Asthaufen sollen auch möglichst lange bestehen. Zu bedenken ist, dass selbst voluminöse Asthaufen innert weniger Jahren stark zerfallen, sofern sie aus Weichholz aufgebaut werden. Diesem Zerfall kann mit einer periodischen Aufstockung begegnet werden.
Holz- und Steinhaufen können sowohl von Hand wie auch maschinell erstellt werden.
Fürs Handwerk kann man sich gern an den bebilderten Empfehlungen zur handwerklichen Anlage von Holz- und Steinhaufen oder dem Asthaufenbau-Zeitraffer vom Aktionstag in der Kräh orientieren.
Ergänzend sei an dieser Stelle erwähnt, was bei der Anlage in Böschungen (z.B. Steilufer) zusätzlich beachtet werden soll: Um das Abrutschen z.B. aufgrund von Schneedruck zu vermeiden, gilt es talseitig Stützen/Widerlager in Form von Gehölzen, Baumstöcken oder Pfählen zu bestimmen. Der Aufbau beginnt in diesem Fall mit einer Lage Astmaterial, die für den talseitigen Schutz der bergseitig anschliessenden Nistkammer sorgen wird:
Die maschinelle Anlage von Haufen mit Hilfe von forstlichen Kranwagen o.ä. verfolgt die gleichen Prinzipien wie im PDF mit den Empfehlungen beschrieben.
Doch entstehen maschinell oft voluminöse Haufen, z.B. mit starkem, langem Astmaterial. Somit im Innern oft auch spontan mehrere geeignete Nistkammern, ohne dass zeitlich aufwändig “Blockhäuser” erstellt werden müssen.
Nichtsdestotrotz soll beim Maschineneinsatz stets bedacht werden, wie effektiv dauerhafte Hohlräume geschaffen werden können. Oft ist es schon zweckmässig, lange Äste über einen Baumstock zu legen, beispielsweise mit einem Mistkran (vgl. Foto zuoberst).
Wie untenstehend ersichtlich, beträgt die Distanz zur nächsten Deckungsstruktur idealerweise nicht mehr als 20 Meter.
Hermeline und Mauswiesel nutzen auch gerne Wühlmausgänge als Schlupflöcher und wagen sich dadurch auch scheinbar fernab von Deckungsstrukturen auf Wiesen und Weiden - sofern Wühlmäuse sie besiedeln.
Allgemein bekannt ist, dass Wiesel fast ausschliesslich an Orten Junge zur Welt bringen, wo sie bei Störungen Ausweichmöglichkeiten haben.
Deshalb ist es zur Förderung von Wieseln (und damit auch zur Bejagung von Wühlmäusen) sehr wichtig, an ungestörten Orten mit Nahrungsvorkommen gleich etwa fünf Deckungsstrukturen wie z.B. Holz- oder Steinhaufen anzubieten.