Monitoring der Kleinmusteliden in der Schweiz (CSCF)

Die kleineren Vertreter der Musteliden (Marderartigen) sind eine Artengruppe, über deren Verbreitung und Bestandesdichte in der Schweiz relativ wenig bekannt ist. Es handelt sich dabei um das Mauswiesel, das Hermelin und der Iltis, die alle seit 1988 gemäss Bundesgesetz über die Jagd geschützt sind. Damit fallen die früher über die Jagd und den Fang für diese Arten anfallenden Daten weg, die bei einer Beurteilung hilfreich sein können. Mit einem gesamtschweizerischen Monitoring soll deshalb Vorkommen dieser Arten besser erfasst und dokumentiert werden.

Da sich bei diesen heimlichen Arten ein gezielter Direktnachweis nicht sinnvoll realisieren lässt, erfolgen die Erhebungen mittels indirekten Nachweis von Spuren (Abdrücke von Trittsiegeln) in speziell dazu im Gelände ausgelegten Spurentunnel. Mit diesen Daten können Informationen über die An- und Abwesenheit der Zielarten und über deren relativen Häufigkeiten erhoben werden (Marchesi et al., 2004b). Die Methode soll es erlauben, markante Populationsschwankungen zwischen den einzelnen Kampagnen zu erfassen und Gebiete oder Landschaften mit einem Defizit im Vorkommen auszuweisen. Ausserdem soll das Programm auch die Grundlage für eine Beurteilung der Gefährdung der untersuchten Arten im Rahmen der Revision der Roten Liste der Säugetiere liefern (IUCN, 2001).

Ein im Herbst 2009 vom CSCF im Auftrag des BAFU im Kanton Freiburg durchgeführter Pilotversuch zeigte die Praktikabilität der Methode auch über grossräumige Gebiete (Capt & Marchesi, 2010). Für das Jahr 2010 wurde deshalb eine Ausweitung auf die ganze Schweiz geplant und umgesetzt. Es erfolgte eine Auswahl von 8 Untersuchungsgebieten nach folgenden Kriterien: (1) repräsentative Verteilung über die 6 biogeografischen Regionen der Schweiz mit einem Schwergewicht auf das
Mittelland, (2) Berücksichtigung der Gewässereinzugsgebiete für die Grenzziehung und (3) Berücksichtigung der gemäss CSCF-Datenbank bekannten  Verbreitungsdaten der letzten 20 Jahre. Die Abbildung 1 zeigt die 8 bearbeiteten Gebiete.

(direkt übernommen aus: Capt & Marchesi (2010): Monitoring der Kleinmusteliden in der Schweiz. Resultate der Erhebungen von 2010)